Online-Vortrag: Race und innerer Rassismus in Psychoanalyse und Psychotherapie 

Der Vortrag wird geleitet von Frau Dipl.-Psych. Sylvia Schulze.

Termin: 15. Mai um 19:15 Uhr

Soziale Konstruktionen über den sog. „Anderen“ sind in uns allgegenwärtig. In der deutschsprachigen Psychoanalyse und Psychotherapie findet „Race“ dennoch kaum Erwähnung. Zwar wird selbstverständlich mit People of Colour und Menschen verschiedener Herkunft psychotherapeutisch gearbeitet, meist wird aber nur deren Herkunft oder mitunter auch Verortung in einer „anderen“ Kultur thematisiert. Die Eingebundenheit des/der Analytiker:in/ Psychotherapeut:in in Kultur und deren Phantasien wird hingegen weder beschrieben noch im Hinblick auf Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse untersucht. Bleiben zuschreibende und damit implizit rassifizierende Phantasien unsichtbar, können unbewusste normierende Prozesse Entwicklung und Transformation verhindern.

Im Vortrag wird zunächst in die psychoanalytische Theorie zu innerem Rassismus eingeführt, im weiteren die Realisierung von „Race“ und die schmerzhafte Wahrnehmung von innerem Rassismus in zwei Fallvignetten dargestellt und beschrieben, wie das Nicht-Wahrnehmen und Nicht-Sprechen-Können analytische Prozesse lähmt oder gar zum Scheitern bringen kann.

Für diesen Vortrag wurden Akkreditierungspunkte beantragt.
Anmeldungen über info@bdp-hessen.de

Angaben zur Person:

Sylvia Schulze ist Dipl-Psychologin und Psychoanalytikerin in eigener Praxis in Berlin, zudem Dozentin und Lehranalytikerin (DPG, IPV, DGPT) am Psychoanalytischen Institut Berlin. Sie ist aktuell die Vorsitzende des Psychoanalytischen Instituts Berlin. Veröffentlichungen zu =Neid, Verachtung, Rassismus und behandlungstechnischen Fragen. Preisträgerin des Elisabeth Young-Brühl Prejudice Award der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (2019). 

Kontakt: Dipl.-Psych. Sylvia Schulze, Apostel-Paulus-Str. 35, 10823 Berlin. 

sylvia-schulze@t-online.de